Die Geschichte von der kleinen Forelle
Jetzt steht du hier also schon wieder planlos rum und fragst dich was das Ganze soll, also das Leben. Tja, da kann ich dir leider echt nicht helfen, dass fällt leider nicht in meinen Zuständigkeitsbereich. Meiner ist ja Fragen zu stellen. Beantworten dürfen das gerne die anderen. Jetzt frage ICH mich gerade, wo denn eigentlich der kleine schwarze Hund schon wieder hin ist. Der muss doch zu Beginn des Stückes einmal von rechts nach links über die Bühne schwimmen. Der sollte eigentlich wie zu jeder Vorstellung auftauchen und einen großen Bogen um dich machen. Ja, da brauchst du jetzt gar nicht hinschauen, der ist doch schon längst weg, dein Verstand, den hast du doch draußen an der Garderobe abgegeben. Also ich finde du solltest den jetzt schon holen. Das bist du den Anderen schuldig. Kein Angst, ich erzähle in der Zeit die Geschichte von der kleinen Forelle. Also Achtung jetzt mit Kunst:
Die kleine Forelle bekommt ihr Leben lang erzählt, wie toll es im Meer sein soll. In den Nachrichten läuft jeden Tag dasselbe Bild dieses unendlichen Nasses.
Also beschließt die Forelle ihren kleinen Tümpel in der Nähe von Eisenhüttenstadt zu verlassen um endlich das Meer zu sehen. Als sie in diesem nun ankommt, wird sie plötzlich von einem riesigen Netz in den Bauch eines metallenen Ungetüms gezogen und zu einem Fischstäbchen verwandelt. Künftig teilen wir denselben Traum der kleinen Tümpelforelle aus Eisenhüttenstadt, wenn wir sie im Kühlregal sehen.
Man müsste mal wieder ans Meer, nur ohne Ausweiden und so Zeug. Das geht immer so schlecht aus den Klamotten raus.
Aus “Wo sind eigentlich die anderen? – Ein Live-Hörspiel”